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Diabetes und Gehirngesundheit:
Wie du erste Anzeichen
von Alzheimer erkennst

Menschen mit Typ 2 Diabetes haben ein erhöhtes Risiko, an Alzheimer oder Demenz zu erkranken und sollten besonders aufmerksam sein. Wir helfen dir, die Zusammenhänge zu verstehen, zeigen dir, auf welche Anzeichen du achten musst und was du aktiv für deine Gehirngesundheit tun kannst.

Wo habe ich noch mal den Schlüssel gelassen? Wie kommt denn die Brille in den Kühlschrank? Wieso vergesse ich ständig den Namen meiner Tochter?
Alzheimer (medizinisch korrekt: Alzheimer-Krankheit) beginnt schleichend. Im Frühstadium macht sie sich vor allem durch die Einschränkung des Denkvermögens oder bei der Stimmung bemerkbar. Diese ersten Anzeichen werden oft als normale Alterserscheinungen abgetan.

Gerade für Menschen mit Typ 2 Diabetes ist es wichtig hier aufmerksam zu sein. Denn sie haben ein um 53 Prozent höheres Risiko, an Alzheimer zu erkranken. Fast ein Viertel der Menschen mit Alzheimer lebt ebenfalls mit Diabetes. Die gute Nachricht: Es gibt Möglichkeiten, deine Gehirngesundheit zu schützen. Dazu später mehr.

Was ist Alzheimer?

Alzheimer ist eine fortschreitende, neurodegenerative Erkrankung des Gehirns, die das Gedächtnis, das Denkvermögen und andere kognitive Fähigkeiten zunehmend beeinträchtigt. Im Verlauf verlieren Betroffene nach und nach ihre Alltagskompetenz und letztlich ihre Persönlichkeit. Die Ursache ist eine Schädigung und das Absterben von Nervenzellen (Neuronen) im Gehirn. Ein gesunder Mensch besitzt Milliarden von Neuronen, die Informationen im Gehirn und zwischen Gehirn und Körper weiterleiten. Bei Alzheimer werden diese Verbindungen zunehmend gestört.

Alzheimer und Demenz: Was ist der Unterschied?

Auch wenn diese Begriffe oft gemeinsam oder synonym verwendet werden, sind Alzheimer und Demenzerkrankung nicht dasselbe. Defacto ist Demenz keine eigenständige Krankheit, sondern ein Überbegriff für eine Gruppe von Symptomen, die im Verlauf das Gedächtnis, die Sprache, die Problemlösungsfähigkeit und andere kognitive Fähigkeiten beeinträchtigen.

Demenz kann viele Ursachen haben, wobei Alzheimer mit 60 bis 80 Prozent weltweit die häufigste Ursache ist.

Alzheimer: Was sollten Menschen mit Typ 2 Diabetes wissen?

Die Vorstellung an Alzheimer zu erkranken und nach und nach Alltagskompetenzen sowie Persönlichkeit zu verlieren, ist beängstigend. Dass Menschen mit Typ 2 Diabetes auch noch ein höheres Risiko haben, daran zu erkranken, kann zusätzlich für Verunsicherung sorgen.

Alzheimer ist bislang zwar nicht heilbar, aber verfügbare Therapien können Symptome lindern und die Lebensqualität verbessern. Deswegen möchten wir dich und deine Angehörigen ermutigen, aufmerksam zu sein und auf bestimmte Faktoren zu achten, die auf Alzheimer hinweisen.

Folgende Fakten und Tipps über Typ 2 Diabetes und dein Gehirn können dir dabei helfen, eine Alzheimererkrankung möglichst frühzeitig zu erkennen.

  • Kenne die Risikofaktoren: Typ 2 Diabetes kann dein Risiko um 53 Prozent erhöhen, an Alzheimer oder anderen Formen von Demenz zu erkranken. Behalte deine Blutzuckerwerte im Blick und achte auf einen gesunden Lebensstil.
  • Sei wachsam für erste Anzeichen: Frühe Veränderungen im Gedächtnis, Denken oder in der Stimmung sind wichtige Indikatoren und sollten beachtet werden. Sei dir bewusst, wie sie sich von normalen Alterserscheinungen unterscheiden.
  • Suche den Kontakt zu deiner Ärztin oder deinem Arzt: Ein offenes Gespräch mit deinem medizinischen Team ist ein wichtiger erster Schritt, um die Gesundheit deines Gehirns zu schützen.
  • Lass dich testen: Solltest du bei dir selbst oder Angehörigen erste Anzeichen feststellen, kann ein rechtzeitiger Test Klarheit bringen. Es gibt heutzutage Testverfahren, um Alzheimer sicher zu diagnostizieren.

Warum Diabetes das Risiko für Alzheimer erhöht

Eine kleine Erinnerung: Typ 2 Diabetes betrifft nicht nur den Blutzucker, sondern den ganzen Körper. Erhöhte Blutzuckerwerte können andere Organe wie Herz, Niere, Gefäße  schädigen – und Begleiterkrankungen  mit sich bringen.

So kann Diabetes das Gehirn beeinflussen:

  • Entzündungen: Typ 2 Diabetes kann Entzündungen verursachen und die Gehirnzellen dadurch langfristig schädigen.
  • Schädigungen an Gefäßen: Hoher Blutzucker, Bluthochdruck, Cholesterin und Übergewicht können kleine Blutgefäße im Gehirn schädigen.
  • Funktion der Gehirnzellen: Hoher Blutzucker kann die Kommunikation zwischen den Gehirnzellen, sogenannten Neuronen, beeinträchtigen.
  • Eiweißablagerungen bei Alzheimer: Typ 2 Diabetes kann dazu führen, dass sich bestimmte Eiweiße – sogenannte Amyloid-Plaques – ansammeln, die mit Alzheimer in Verbindung stehen.

Die gute Nachricht: Die gleichen gesunden Gewohnheiten, die dein Herz und deine Nieren schützen, unterstützen auch dein Gehirn. Das A und O beim Leben mit Diabetes ist es, deinen Blutzuckerwert im Zielbereich zu halten, aktiv zu bleiben und auf deine Ernährung und dein Gewicht zu achten.

Gut vorbereitet ins Arztgespräch: Leitfaden zu Begleiterkrankungen

Typ 2 Diabetes betrifft mehr als den Blutzucker. Unser kostenloses PDF hilft dir, Herz, Nieren & Co. im Blick zu behalten.

Alzheimer: Erste Anzeichen frühzeitig erkennen

Wir alle vergessen mal etwas, das ist natürlich nicht direkt ein Anzeichen für Alzheimer. Aber bestimmte Veränderungen verdienen mehr Aufmerksamkeit.

  • Vergisst du häufig aktuelle Gespräche oder Ereignisse?
  • Verläufst du dich an vertrauten Orten?
  • Verlegst du oft Gegenstände?
  • Fallen dir alltägliche Aufgaben wie Medikamente nehmen oder Rechnungen bezahlen schwerer?
  • Bemerkst du Veränderungen in deiner Stimmung, Motivation oder Persönlichkeit?
  • Hast du Schwierigkeiten, Gesprächen zu folgen oder die richtigen Worte zu finden?

Wenn du solche Veränderungen bei dir selbst oder bei jemandem bemerkst, der dir wichtig ist, sprich mit deiner Ärztin oder deinem Arzt. Frühzeitige Hilfe zu suchen, bedeutet nicht, dass etwas „nicht stimmt“ – es gibt dir die Möglichkeit, gemeinsam einen Plan zu entwickeln. So könnt ihr besprechen, was du aktiv für deine Gehirngesundheit tun kannst, um somit deinem Risiko, an Alzheimer zu erkranken, entgegenzuwirken. 

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