
GLP-1: Was das Hormon im Körper bewirkt
Wie wirken GLP-1 Rezeptoragonisten im Körper? Finde heraus, wie sie den Blutzucker senken und moderne Diabetes-Therapien unterstützen.
Bei der Vielzahl an Antidiabetika kann man schnell den Überblick verlieren – vielleicht fragst auch du dich manchmal, welche Wirkstoffe es gibt, wie sie wirken und welche Vor- oder Nachteile sie haben. Eine wichtige Wirkstoffgruppe sind die GLP-1 Rezeptoragonisten (GLP-1 RA). Sie orientieren sich an der natürlichen Wirkung des Darmhormons GLP-1, das bei der Nahrungsaufnahme ausgeschüttet wird und zur Blutzuckerregulation beiträgt. Doch was genau steckt dahinter? Hier findest du alle wichtigen Infos zur GLP-1 RA-Therapie – verständlich erklärt, damit du informiert in dein nächstes Arztgespräch starten kannst.
GLP-1 Rezeptoragonisten (GLP-1 RA) sind Wirkstoffe, die den Effekt des körpereigenen Darmhormons GLP-1 unterstützen. Dieses wird im Darm freigesetzt, sobald du Nahrung zu dir nimmst – und hilft, den Blutzucker zu regulieren. GLP-1 RA greifen diesen Mechanismus auf und kommen bei der Behandlung von Typ 2 Diabetes zum Einsatz. Sie werden entweder einmal täglich oder einmal wöchentlich mit einem Injektionspen verabreicht.
GLP-1 Rezeptoragonisten können nicht nur den Blutzucker regulieren, sondern auch einen positiven Einfluss auf andere Organe haben. Menschen mit Typ 2 Diabetes haben oft ein erhöhtes Risiko für Folgeerkrankungen an Herz, Nieren und den Blutgefäßen. GLP-1 RA können bei Typ 2 Diabetes sowohl zur Prävention dieser Folgeerkrankungen als auch zu deren Behandlung eingesetzt werden.
Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, welche Folgeerkrankungen bei Typ 2 Diabetes auftreten können, findest du weitere Informationen in unserem Leitfaden. Er bereitet dich auch gleich optimal auf dein nächstes Arztgespräch vor.
Wie alle Antidiabetika bzw. generell alle Medikamente können auch GLP-1 Rezeptoragonisten Nebenwirkungen verursachen. Eine vollständige Übersicht findest du in der Gebrauchsinformation deines verschriebenen Medikaments.
Zu Beginn einer Therapie mit GLP-1 Rezeptoragonisten kann es beispielsweise zu Übelkeit kommen – diese tritt vor allem in den ersten Wochen auf und klingt in der Regel nach kurzer Zeit wieder ab.
Tipp: Sprich mit deinem Arzt oder deiner Ärztin über mögliche Nebenwirkungen. Fachleute wägen mögliche Vorteile und möglichen Nachteile einer Behandlung sorgfältig individuell ab.
GLP-1 Rezeptoragonisten sollten in der Regel dann zum Einsatz kommen, wenn eine Änderung des Lebensstils und eine Basistherapie mit Metformin nicht ausreichen, um den Blutzucker zu regulieren (oder wenn Metformin nicht vertragen wird). Eine zusätzliche Behandlung mit GLP-1 RA oder SGLT-2 Inhibitoren wird dabei vor allem dann empfohlen, wenn ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf oder Nierenerkrankungen gegeben ist.
Besonders für Menschen mit Typ 2 Diabetes, die Übergewicht, und damit ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben oder schon mit einer Herz-Kreislauf-Erkrankung leben, kann diese Behandlungsform sinnvoll sein. Denn GLP-1-Rezeptoragonisten tragen nicht nur zur Senkung des Blutzuckerspiegels bei, sondern können auch einen positiven Einfluss auf verschiedene Organe und das Gefäßsystem haben.
Aber: Jeder Mensch und jede Typ 2 Diabetes-Diagnose ist anders. Welche Behandlung am besten passt, solltest du immer mit deiner behandelnden Ärztin oder deinem behandelnden Arzt besprechen.
Viele Antidiabetika werden in Form von Tabletten eingenommen. GLP-1 Rezeptoragonisten hingegen werden, ähnlich wie Insulin, an Bauch, Oberschenkel oder Oberarm unter die Haut gespritzt (subkutane Verabreichung).
Es stehen unterschiedliche Wirkstoffe zur Verfügung. So ist eine eine 1x tägliche, aber auch eine 1x wöchentliche Applikation je nach Präparat möglich.
GLP-1 Rezeptoragonisten können unter bestimmten Voraussetzungen als Einzeltherapie zum Einsatz kommen. Meist werden sie allerdings in Kombination mit anderen Antidiabetika oder auch mit Insulin verwendet.
Therapietreue ist der Schlüssel für den Erfolg jeder Behandlung. Dazu zählen sowohl die aktive Mitarbeit bei der Behandlung durch Anpassungen im Lebensstil - zum Beispiel durch regelmäßige Bewegung und eine ausgewogene Ernährung - als auch die regelmäßige Einnahme von Medikamenten bzw. das Spritzen von Wirkstoffen.
Je konsequenter die empfohlenen Maßnahmen umsetzt werden, desto besser kann der Blutzucker langfristig gesenkt und möglichen Folgeerkrankungen vorgebeugt werden.
Die regelmäßige Einnahme oder Verabreichung von Medikamenten kann im Alltag eine Herausforderung darstellen – vor allem, wenn sie häufig oder zu festen Uhrzeiten erfolgen muss.
Einige Wirkstoffe müssen nur einmal pro Woche verabreicht werden. Diese wöchentliche Anwendung bedeutet weniger Aufwand, weniger Einstichstellen im Vergleich zu häufigeren Injektionen und mehr Flexibilität im Alltag.
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