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Typ 2 Diabetes und Herzgesundheit: Herzinfarkt und Schlaganfall vorbeugen

Das Herz ist ein zentrales Organ des Körpers – es versorgt alle Bereiche mit Sauerstoff und lebenswichtigen Nährstoffen. Damit es diese Aufgabe zuverlässig erfüllen kann, ist eine gute Herzgesundheit entscheidend. Besonders Menschen mit Typ 2 Diabetes sollten ihr Herz regelmäßig im Blick behalten.

Typ 2 Diabetes kann eine Reihe von Folgeerkrankungen mit sich bringen. Dazu zählen auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herzinfarkt oder Schlaganfall. Es gibt aber Maßnahmen, die sich in den Alltag einbauen lassen und dazu beitragen können, das Herz zu schützen und das Risiko für Herzerkrankungen zu senken.

Dieser Artikel erläutert, welche Bedeutung das Herz im Organismus hat und welche Erkrankungen bei Typ 2 Diabetes möglich sind. Außerdem erfährst du, mit welchen Routinen du deine Herzgesundheit unterstützen kannst.

Warum das Herz so wichtig für die Gesundheit ist

Das Herz leistet einen entscheidenden Beitrag zu einem gesunden Körper. Ist es erkrankt und wird nicht frühzeitig behandelt, kann dies schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben. Menschen mit Typ 2 Diabetes sollten besonders auf ihre Herzgesundheit achten, da verschiedene Faktoren dieses lebenswichtige Organ im Laufe der Zeit beeinträchtigen können.

Das Herz: Unermüdlicher Taktgeber

Das Herz ist ein rund 300 Gramm schwerer Muskel, der den gesamten Körper am Leben erhält. Von seinem Platz in der Mitte der Brust pumpt es unermüdlich Blut durch die Gefäße und versorgt so alle Organe mit Sauerstoff und lebenswichtigen Nährstoffen. Es reguliert den Blutkreislauf, indem es den Blutdruck steuert und seine Pumpleistung an den aktuellen Bedarf anpasst.

Bei sportlichen Aktivitäten schlägt es zum Beispiel schneller, in Ruhephasen langsamer. Der Grund: Wenn du körperlich aktiv bist, brauchen deine Muskeln mehr Sauerstoff und Nährstoffe. Das Herz pumpt schneller, um die Muskeln entsprechend zu versorgen. Zudem wird das Blut durch das Schwitzen dicker, wodurch sich das Herz mehr anstrengen muss.

Das zeigt, wie wichtig ein gut funktionierendes Herz für unseren Alltag ist: Ein starkes Herz erhöht die Lebenserwartung und die Lebensqualität. Umso wichtiger ist es, auf seine Herzgesundheit zu achten.

Mögliche Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Wenn das Herz erkrankt, kann sich dies auf unterschiedliche Weise zeigen:

  • Einige Menschen haben Bluthochdruck.
  • Daraus kann sich eine koronare Herzkrankheit entwickeln, bei der die Herzkranzgefäße verkalken.
  • Ein Herzinfarkt ist die Folge, wenn sich ein solches Gefäß plötzlich verschließt.
  • Eine chronische Herzschwäche, also eine Herzinsuffizienz, gehört ebenso zu den Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems. Sie ist in vielen Fällen eine Folgeerkrankung von Bluthochdruck oder einer koronaren Herzkrankheit. Das Herz kann nicht mehr ausreichend Blut durch den Körper pumpen. Menschen mit Herzinsuffizienz sind deshalb oft kurzatmig. Sie fühlen sich erschöpft und können geschwollene Füße oder Beine haben.
  • Bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit werden meist die Beine nicht mehr richtig durchblutet.
  • Ein krankes Herz kann auch die Ursache für einen Schlaganfall sein.

Typ 2 Diabetes: Ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Menschen mit Typ 2 Diabetes haben ein zwei- bis viermal höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Menschen ohne Diabetes. Die Ursache liegt in zu hohen Blutzuckerwerten. Bleibt Diabetes unbehandelt, kann ein dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel die Gefäße beeinträchtigen. Dadurch kann eine Arteriosklerose entstehen, eine der Hauptursachen für Herzinfarkte bei Diabetes. Bei einer Arteriosklerose bilden sich Ablagerungen in den Gefäßen. Wenn sie verstopfen, kann es zum Infarkt kommen. Die Folgeerscheinungen von Diabetes können auch einen Schlaganfall begünstigen.

Darüber hinaus ist es möglich, dass Menschen mit Typ 2 Diabetes weitere Begleiterkrankungen entwickeln. Hierzu gehören Fettstoffwechselstörungen wie die Dyslipidämie, bei der sich die Zusammensetzung der Blutfettwerte verschiebt. Zentral sind in diesem Zusammenhang die Blutfette Cholesterin und Triglyzeride. Dyslipidämie kann auch zu einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen beitragen.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Typ 2 Diabetes vorbeugen

Die gute Nachricht: Menschen mit Typ 2 Diabetes können aktiv etwas für ihre Herzgesundheit tun und so ihr Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken. Im Fokus steht ein gesunder Lebensstil, da er sich positiv auf alle bedeutenden Risikofaktoren auswirken kann.

Bausteine eines gesunden Lebensstils

Eine gesunde Lebensweise kann dazu beitragen, zentrale Risikofaktoren bei Typ 2 Diabetes zu vermeiden. Dazu gehören neben Bluthochdruck, hohen Blutzuckerwerten und einem erhöhten Cholesterinspiegel auch Übergewicht (Adipositas) und Nierenerkrankungen.

Schon kleine Veränderungen im Lebensstil können viel bewirken und dabei helfen, das Herz zu schützen:

  1. Nicht rauchen: Verzichte auf Tabakprodukte, denn sie können die Blutgefäße schädigen. Herzinfarkte oder Schlaganfälle können die Folge sein.
  2. Verzichte möglichst auf Alkohol: Denn Alkoholkonsum kann das Herz zusätzlich belasten und Bluthochdruck verstärken – in jeder Menge.
  3. Ernähre dich ausgewogen: Bevorzuge ballaststoffreiche Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Vollkornprodukte. Iss tierische Fette nur in Maßen. So kannst du etwas Gutes für dein Herz tun und dazu beitragen, deinen Blutzuckerspiegel stabil zu halten.
  4. Bewege dich regelmäßig: Menschen mit Typ 2 Diabetes sollten 150 Minuten pro Woche aktiv sein. Das entspricht rund 20 Minuten pro Tag. Nimm zum Beispiel die Treppe statt den Aufzug, radle zur Arbeit oder lade Freunde zu gemeinsamen Spaziergängen ein. Körperliche Aktivitäten können die Herzgesundheit fördern und dabei helfen, das Gewicht zu regulieren.
  5. Schlafe ausreichend: Im Schlaf erholt sich der Körper. Ein gesunder Schlafrhythmus und regelmäßige Erholung können deshalb bei Menschen mit Typ 2 Diabetes dazu beitragen, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken.
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Moderne Therapien bei Typ 2 Diabetes

Neben einem gesunden Lebensstil können auch moderne Medikamente dazu beitragen, das Herz zu schützen. Dazu gehören GLP-1-Rezeptoragonisten und SGLT2-Hemmer, die für die Behandlung von Typ 2 Diabetes zugelassen sind.

Wichtig: Regelmäßige Arztbesuche und eine ganzheitliche Behandlung

Für eine effektive und ganzheitliche Diabetesbehandlung und Herz-Kreislauf-Vorsorge sind regelmäßige Arztbesuche unverzichtbar. Zu diesen Terminen kann die behandelnde Arztpraxis verschiedene Kontrolluntersuchungen durchführen:

  • Menschen mit Typ 2 Diabetes sollten ein- bis zweimal jährlich ihre Blutfettwerte bestimmen und ihre Gefäße untersuchen lassen. Veränderungen können so frühzeitig erkannt und behandelt werden.
  • Durchblutungsstörungen und Gefäßverengungen lassen sich mithilfe einer ABI-Messung (Knöchel-Arm-Index) und einer Doppler-Ultraschalluntersuchung an der Halsschlagader feststellen.
  • Herzerkrankungen kann dein behandelnder Arzt oder deine behandelnde Ärztin mit einem Ruhe-EKG oder einem Belastungs-EKG auf dem Fahrradergometer erkennen. Falls notwendig, kann auch ein Herzultraschall (Echokardiographie) durchgeführt werden.

Kurzum: Im Alltag können Menschen mit Typ 2 Diabetes mit gesundheitsfördernden Routinen und regelmäßigen Arztbesuchen ihre Herz-Kreislauf-Gesundheit und Lebensqualität verbessern.

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